Drangeblieben: Mobilfunknetzausbau Nankendorf Löhlitz

Im November 2019 berichteten wir über den noch ausstehenden Nankendorf und im Rahmen der Aktion Funklöcherjagd Deutsche Telekom. Auf Nachfrage bei der Stadt zum aktuellen Stand des Mobilfunknetzausbaus, konnte 1. Thiem uns folgendes mitteilen:

Wir sind an der Errichtung eines Mobilfunkmasten in Löhlitz nach wie vor intensiv dran und hoffen, dass wir im 2. Halbjahr 2021 einen entscheidenden Schritt weiter kommen. Da wir diesen Standort als Stadt Waischenfeld mit staatlichen Fördermitteln ausbauen, haben wir das Verfahren in der Hand.

Wir werden voraussichtlich im bis September / Oktober eine Ausschreibung für die Errichtung eines Funkmasten dort haben und evtl. sogar schon ein Ausschreibungsergebnis. Der Ablauf ist dann so, dass ein Mobilfunkbetreiber (wahrscheinlich die Deutsche ) die Ausschreibung für sich entscheidet und dann den Masten in unserem Auftrag baut und später von uns mietet. Ich bin also guter Dinge, dass wir bei euch bald vorwärts kommen.

In Waischenfeld sieht die Lage aufgrund der massiven Bürgerproteste wesentlich schwieriger aus. Hier wollte die Deutsche Telekom eigenwirtschaftlich einen neuen Masten bauen, hat das Bauverfahren aber derzeit anscheinend „auf Eis“ gelegt (wahrscheinlich wegen der Widerstände). Ich bin gespannt, wie es hier weitergeht.

, 1. Bürgermeister, Stadt Waischenfeld

E-Mail Korrespondenz mit Bürgermeister Thiem, Juli 2021

LTE: Wie es funktioniert. Was es kann. Wo es verfügbar ist:

LTE (Long Term Evolution) ist ein Mobilfunk-Standard. Mit dem Mobilfunknetz können mobile Daten in größerer Menge und höherer Geschwindigkeit über die Luftschnittstelle übertragen werden, als das bei den früheren Mobilfunk-Standards der Fall war. Der Name „Long Term Evolution“ deutet schon darauf hin, dass der Standard für lange Zeit Bestand haben wird. Daran wird auch der Start von 5G nichts ändern. Das LTE-Netz wird für lange Zeit die Basis sein, auf der sich der Mobilfunk in Richtung 5G entwickelt. Für LTE-Antennen werden Standorte auf Dächern oder bestehende Masten genutzt. Die Antenne auf einem Dach ist in der Regel nicht höher als 10 Meter. Die Höhe der Masten im Telekom-Netz beträgt zumeist zwischen 30 und 40 Meter. Der Träger besteht entweder aus Beton oder es handelt sich um einen Stahlgittermasten. Die Antennen werden an den Antennenträger angebracht und sind mit einem HF-Kabel mit einem Radio Head verbunden. Die restliche Systemtechnik steht am Fuße des Mastes oder in einem Technikraum.

5G ist technisch kein eigenständiges Netz, sondern baut in das bestehende 4G-Netz neue Funktionen und technische Eigenschaften ein. Eine isolierte Betrachtung von 4G und 5G widerspricht (siehe Ergänzung unten) schlicht den technischen Fakten. Mit der Kombination der zur Verfügung stehenden Frequenzen beschleunigt die Telekom den 5G-Ausbau – gerade im ländlichen Raum – erheblich. LTE erfährt durch die Technik-Offensive einen nochmaligen Schub, denn die Kunden erhalten ein weiteres Frequenzband für die Nutzung von LTE und somit mehr Bandbreite. Das sogenannte Dynamic Spectrum Sharing (DSS) stellt sicher, dass das zusätzliche Spektrum von LTE-Kunden und Kunden mit 5G fähigen Endgeräten genutzt werden kann. DSS und das zusätzliche Spektrum erhöhen die Datenrate: Im ländlichen Bereich werden die Geschwindigkeiten teilweise mehr als verdoppelt. Hier können Kunden jetzt mit bis zu 225 Mbit/s surfen. In städtischen Gebieten sind es 600-800 Mbit/s in der Spitze. Dadurch surfen auch sie noch schneller als bisher. Das Zusammenspiel von DSS und dem Ausbau von 5G Standorten auf dem 3,6 GHz Frequenzband macht den neuen Kommunikationsstandard aus. So wie bei LTE werden auch für 5G verschiedene Frequenzbänder für die Versorgung in Städten und ländlichen Regionen genutzt.

Was ist LTE? Neun Fakten zum LTE-Netz | Deutsche Telekom
Titel-Abb.: Seit Juni 2020 sind die ehemals ersten LTE-Antennen Deutschlands in Kyritz/Brandenburg um die neue 5G-Technik erweitert. Quelle: Netzausbau Deutsche Telekom
Abb.: Die -Karte des Breitband-Monitors von der Bundesnetzagentur zeigt klare Defizite was den Mobilfunk rund um Waischenfeld, Nankendorf und Löhlitz angeht. Quelle: Ergebnisdarstellung Funklochmessung (breitband-monitor.de)

Wie kann ich eine unzureichende Mobilfunkversorgung melden?

Mit der Breitbandmessung/Funkloch-App können Nutzer*innen die Netzverfügbarkeit ihres Anbieters erfassen und so vorhandene Funklöcher ermitteln. Die mittels Funkloch-App erfassten Daten werden an die Breitbandmessung übermittelt und in einer separaten Funklochkarte zusammengeführt. Über das Kontaktformular können Sie ebenfalls Unstimmigkeiten in der Kartendarstellung mitteilen. Zudem werden diese Daten im Rahmen des Mobilfunk-Monitorings zur Plausibilisierung der Netzbetreiberdaten herangezogen.

Fragen und Antworten | Breitband-Monitor der Bundesnetzagentur
Abb.: Die Mobilfunknetzabdeckung ist in Nankendorf und Löhlitz so lückenhaft, dass man nicht einmal im Telekom-Netz mitten in der Ortschaft telefonieren kann (2G/EDGE) „Am markierten Punkt ist leider keine Mobilfunktechnologie verfügbar.“. Es ist kein LTE (4G) oder 5G in Nankendorf, Löhlitz und Waischenfeld von der Deutschen Telekom verfügbar. Quelle: Telekom Netzausbau
Abb.: Im Gegensatz zur Deutschen Telekom ist die Mobilfunknetzabdeckung des Anbieters o2 in Nankendorf und Löhlitz etwas besser. Quelle: o2 Netz

Das Baugenehmigungsverfahren und/oder die Abstimmung mit diversen Behörden erweist sich in vielen Fällen als ein zeitliches Hemmnis für die Realisierung eines neuen Standortes. Baugenehmigungen sind in der Regel für Bauten ab einer Höhe von zehn Metern erforderlich. Verfahrensdurchlaufzeiten von einem Jahr sind keine Seltenheit. Daher bitten wir Städte und Landkreise aktiv um Unterstützung, um gemeinsam die Verfahrenszeiten deutlich zu reduzieren. Unser Ziel ist es, eine Baugenehmigung für einen neuen Mobilfunkmast in weniger als drei Monaten zu erhalten. Dazu brauchen wir die Unterstützung der genehmigungspflichtigen Behörden.

Flächendeckende Mobilfunkversorgung – Deutsche Funkturm (dfmg.de)
Abb.: Ein weiterer geplanter Funkmast in (grauer Punkt) zum Status des aktuellen Prozesses im Genehmigungsverfahren – Quelle: Flächendeckende Mobilfunkversorgung – Deutsche Funkturm (dfmg.de)

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